• 31. Mai 2023 11:47

Schwarzes Halloween Wochenende in Brandenburg. Traurige Bilanz 6 Tote in 48h

Nov 1, 2021

Ein schwarzes Wochenende in Brandenburg, bei drei Unfällen kamen innerhalb von 48 Stunden sechs Menschen tragisch ums Leben.

Am Samstag, dem 30.10.2021 gegen 12:00 Uhr ereignete sich auf der Privatstrecke der Niederbarnimer Eisenbahngesellschaft zwischen Herzberg-Löwenberg ein tödlicher Verkehrsunfall. Ein Großaufgebot an Rettungskräfte war an der Einsatzstelle.

Das zerstörte Wrack vor dem Zug. ©Christian Guttmann

Aus bisher ungeklärter Ursache kollidierte eine 65-jährige Fahrerin eines PKW Mercedes Vito an einem unbeschrankten Bahnübergang Grieben/K6512 mit einem querenden Zug und wurde etwa 100 Meter mitgeschleift. Infolge des Zusammenstoßes erlagen die 65-Jährige sowie ihr 31-jähriger Sohn an ihren Verletzungen. Zur Bergung der Personen kam die Feuerwehr zum Einsatz. Auch zwei Rettungshubschrauber waren im Einsatz.

Der Triebwagenführer und die vier Fahrgäste blieben unverletzt. Die Vier Fahrgäste wurden mit einem Fahrdienst zum nächstgelegenen Bahnhof gebracht. Diese wurden durch Rettungskräfte und Notfallseelsorger am Unfallort betreut.

Nur 9 Stunden später im Landkreis Prignitz ein weiterer tödlicher Unfall mit zwei Toten.

Die Einsatzkräfte an der Unglücksstelle. ©Christian Guttmann

Es war ein schwerer Abend für die Einsatzkräfte auch im Landkreis Prignitz, ein mit sechs Personen überbesetzter Pkw Seat fuhr am Samstagabend gegen ca. 21:00 bei Triglitz frontal gegen einen Baum. Der Aufprall war so heftig, dass zwei Mädchen im Alter von 14-Jahren und 16 Jahren, welche auf dem Rücksitz saßen, durch die Frontscheibe katapultiert wurden.

Hierbei wurde die 16-Jährige so schwer verletzt, dass sie mit dem Intensivhubschrauber „Christoph Berlin“ in ein Spezialklinikum geflogen werden musste. Das 14-jährige Mädchen schleppte sich trotz der Verletzungen in das rund 1 Kilometer entfernte Triglitz, um Hilfe zu holen. Sie rief lautstark um Hilfe, was ein Dorfbewohner bemerkte und sie bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte betreute.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte bot sich den Rettern ein grausames Bild der Zerstörung, trotz der schnellen Rettungsaktion, kam jedoch die Hilfe für zwei Jugendliche im Alter von 17 und 15 Jahren zu spät.

Alle Personen im Alter von 14, 16 und 18 Jahren wurden mit schwersten Verletzungen in umliegende Krankenhäuser verbracht, aufgrund der wenigen Spuren wie es zu dem Unfall kam, wurde ein DEKRA Sachverständiger angefordert. Bei der Untersuchung der Kriminalpolizei wurde schnell bemerkt, dass sich in dem Pkw mehrere alkoholische Getränke befanden, ob der Fahrer unter Alkohol gefahren ist, konnte uns die Polizei nicht sagen.

Das völlig zerstörte Auto worin 2 Jugendliche starben. ©Christian Guttmann

Anschnallen rettet Leben!

Tragisch ist es, dass bis auf eine Person niemand den Sicherheitsgurt angelegt hatte, so Oliver Hebeling von der Polizei und mahnte mit den Worten „Anschnallen rettet Leben, nur so können, die Sicherheitsfunktionen im Fahrzeug zusammen funktionieren!“.

Im Einsatz waren mehrere Notfallseelsorger, welche teilweise die Einsatzkräfte betreuten und zusammen mit der Polizei die Familien die traurige Nachricht überbrachte. Am Tag nach dem Unfall kamen Angehörige zur Unfallstelle, um zu trauern.

Nur Stunden später: SUV Fahrer fährt mit gesundheitlichen Problemen in Familie

Der Kinderwagen vor dem SUV. ©Christian Guttmann

Am 31.10.2021 gegen 16:00 Uhr ereignete sich auf der Schönfließer Straße in Schildow ein Verkehrsunfall. Ein Fahrer eines PKW Hyundai kam augenscheinlich wegen gesundheitlichen Problemen nach rechts von der Fahrbahn ab. In weiterer Folge überfuhr er die Bordsteinkante, stieß mit einer auf dem Gehweg befindlichen Familie sowie einem Kinderwagen zusammen und kam an einem Baum zum Stehen.

Bei dem Zusammenstoß erlitt der 36-jährige Kindsvater eine Beinfraktur, das zweijährige Kind wurde am Kopf verletzt. Beide wurden mit einem Rettungswagen ins nahegelegene Klinikum gebracht. Die 60-jährige Mutter des Kindsvaters wurde vom Pkw erfasst und unter dem Fahrzeug eingeklemmt, sie verstarb noch am Unfallort. Der Fahrzeugführer, bei dem die Identität noch nicht geklärt ist, wurde im Fahrzeug eingeklemmt und konnte durch Rettungsgeräte aus dem Fahrzeug geholt werden.

Er wurde ebenfalls ins Klinikum nach Berlin/Buch gebracht und verstarb dort kurze Zeit später. Die Unfallzeugen sowie die Einsatzkräfte wurden von mehreren verständigten Notfallseelsorgern am Unfallort betreut.

Von Christian Guttmann