© Quelle: Feuerwehr Zehdenick
Nordbrandenburg in Flammen: Eine Woche voller Brände fordert Feuerwehren bei bis zu 35 Grad heraus

26. August 2024: Waldbrand in Schwanow - 2000 Quadratmeter Waldboden in Flammen

Die Woche begann mit einem Waldbrand in Schwanow bei Rheinsberg. Ein Landwirt entdeckte eine große Rauchwolke und alarmierte die Feuerwehr. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte standen bereits 2000 Quadratmeter Waldboden in Flammen. Dank des schnellen Eingreifens der 46 Feuerwehrleute konnte der Brand jedoch unter Kontrolle gebracht werden. Die Försterin schätzte den Schaden auf einen vierstelligen Betrag. Polizei und Försterei gehen von Brandstiftung aus und ermitteln entsprechend.

Ein weiterer Brand ereignete sich in einem Wald zwischen Zechow und Schwanow. Unbekannte hatten offenbar ein Feuer entfacht, wodurch eine Grasfläche von etwa 50 x 40 Metern in Brand geriet. Auch einige Bäume wurden beschädigt. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen und eine weitere Ausbreitung verhindern. Kriminaltechniker untersuchten den Brandort und schlossen eine Selbstentzündung aus. Die Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung wurden aufgenommen.

27. August 2024: Flächenbrand in Berlinchen und Waldbrand bei Lindow

Am Dienstagnachmittag kam es in Berlinchen bei Wittstock zu einem Flächenbrand auf einem Acker. Die Feuerwehren aus Berlinchen, Freyenstein, Wittstock und Wulfersdorf waren im Einsatz, um den rund 150 mal 150 Meter breiten Brand zu löschen. Der Eigentümer des Feldes vermutet Brandstiftung. Offizielle Bestätigungen seitens der Polizei liegen noch nicht vor.

Ebenfalls am Dienstagnachmittag brach zwischen Lindow und Klosterheide ein Waldbrand aus. Ein Radfahrer bemerkte das Feuer und alarmierte die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte aus Lindow und Schönberg rückten mit insgesamt 21 Feuerwehrleuten zur Brandstelle aus. Bei ihrem Eintreffen standen bereits rund 600 Quadratmeter Waldboden in Flammen. Um das Feuer unter Kontrolle zu bringen, wurde ein Pendelverkehr eingerichtet, um Löschwasser zur Brandstelle zu transportieren. Nach etwa zwei Stunden intensiver Löscharbeiten konnte der Brand schließlich vollständig gelöscht werden. Das Brandenburger Forstamt äußerte den Verdacht, dass das Feuer vorsätzlich gelegt wurde. Die Polizei hat daraufhin eine Anzeige wegen des Verdachts auf Brandstiftung aufgenommen und ermittelt nun zur Brandursache.

28. August 2024: Holzstapel in Brand geraten - Feuerwehr verhindert Schlimmeres

Am Mittwochnachmittag kam es in Wuthenow zu einem Kleinbrand. Aus bisher ungeklärten Gründen entzündete sich ein Holzstapel. Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehren konnte ein Übergreifen der Flammen auf ein nahegelegenes Gebäude und den angrenzenden Wald verhindert werden. Die Feuerwehr leitete umgehend Löschmaßnahmen ein, die schließlich den Brand unter Kontrolle brachten. Vor Ort waren Einsatzkräfte der Hauptwache Neuruppin sowie des Löschzugs Nord Ost mit insgesamt zehn Feuerwehrleuten. Die Polizei ermittelt nun zur Brandursache.

29. August 2024: Großeinsatz auf historischem Militärgelände in Vogelsang - Lost Place in Flammen

Der bisher größte Waldbrand in Oberhavel in diesem Jahr ereignete sich am Donnerstagnachmittag auf dem ehemaligen Militärgelände der russischen Garnison in Vogelsang. Bei Temperaturen von über 35 Grad Celsius breiteten sich die Flammen rasend schnell aus und verwandelten den beliebten Lost Place in ein Einsatzgebiet.

Gegen 13:30 Uhr ging der erste Alarm bei der Regionalleitstelle Nordost in Eberswalde ein. Die Feuerwehren aus Zehdenick und Liebenwalde rückten sofort aus, doch angesichts der sich rapide ausbreitenden Flammen wurde schnell klar, dass weitere Kräfte benötigt würden. Innerhalb kürzester Zeit standen über 2000 Quadratmeter in Flammen, und die betroffene Fläche wuchs schließlich auf über 28.000 Quadratmeter an.

Nur durch den massiven Einsatz von Löschwasser konnte eine weitere unkontrollierte Ausbreitung verhindert werden. Gegen 15:30 Uhr waren die Flammen schließlich unter Kontrolle, doch die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die Abendstunden hin. Glutnester mussten aufgespürt und abgelöscht werden, sodass der Einsatz erst gegen 21 Uhr beendet werden konnte.

Insgesamt waren über 70 Einsatzkräfte aus verschiedenen Feuerwehren über acht anstrengende Stunden im Einsatz. Die brütende Hitze stellte eine enorme zusätzliche Belastung dar. Ebenfalls kam ein Fahrzeug vom Technik- und Ausbildungszentrum (TAZ) aus Oranienburg zum Einsatz und brachte zusätzliche Schläuche. Der Katastrophenschutz des DRK Oberhavel kam mit einem sogenannten "KTW-B" zum Schutz der Einsatzkräfte vor Ort, um im Falle medizinischer Probleme bei den Einsatzkräften schnell eingreifen zu können.

Die Löscharbeiten wurden zusätzlich dadurch erschwert, dass es sich bei dem Gelände um eine Munitionsverdachtsfläche handelt. "Dort muss genau geprüft werden, wo die Einsatzkräfte ohne Eigengefährdung eingesetzt werden können", erklärte der Einsatzleiter.

Die Polizei hat eine Anzeige wegen fahrlässiger Brandstiftung aufgenommen. Der entstandene Schaden wird auf etwa 40.000 Euro geschätzt.

Das Traurige Fazit:

Die vergangene Woche war für die Feuerwehren in Nord Brandenburg eine enorme Herausforderung. Eine Serie von Bränden, darunter Waldbrände, Flächenbrände und Kleinbrände, hielt die Einsatzkräfte in Atem. Die anhaltende Hitze und Trockenheit erschwerten die Löscharbeiten zusätzlich. Die Polizei ermittelt in allen Fällen wegen des Verdachts auf Brandstiftung.