Vogelsang/OHV - Ein verheerender Waldbrand hat am heutigen Donnerstagnachmittag das ehemalige Militärgelände der russischen Garnison in Vogelsang heimgesucht. Bei Temperaturen von über 35 Grad Celsius breiteten sich die Flammen rasend schnell aus und verwandelten den beliebten Lost Place in ein Einsatzgebiet.
Es handelt sich um den bisher größten Waldbrand in Oberhavel in diesem Jahr.
Gegen 13:30 Uhr ging der erste Alarm bei der Regionalleitstelle NordOst in Eberswalde ein. Die Feuerwehren aus Zehdenick und Liebenwalde rückten sofort aus, doch angesichts der sich rapide ausbreitenden Flammen wurde schnell klar, dass weitere Kräfte benötigt würden. Innerhalb kürzester Zeit standen über 2000 Quadratmeter in Flammen, und die betroffene Fläche wuchs schließlich auf über 28.000 Quadratmeter an.
Munitionsverdachtsfläche erschwert Löscharbeiten
Nur durch den massiven Einsatz von Löschwasser konnte eine weitere unkontrollierte Ausbreitung verhindert werden. Gegen 15:30 Uhr waren die Flammen schließlich unter Kontrolle, doch die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die Abendstunden hin. Glutnester mussten aufgespürt und abgelöscht werden, sodass der Einsatz erst gegen 21 Uhr beendet werden konnte.
Insgesamt waren über 70 Einsatzkräfte aus verschiedenen Feuerwehren wie Zehdenick, Templin, Krewelin, Liebenwalde, Badingen, Wesendorf, Mildenberg, Kappe, Kurtschlag, Bergsdorf über acht anstrengende Stunden im Einsatz.Die brütende Hitze stellte eine enorme zusätzliche Belastung dar.
Ebenfalls kam ein Fahrzeug vom Technik- und Ausbildungszentrum (TAZ) aus Oranienburg zum Einsatz und brachte zusätzliche Schläuche, der Katastrophenschutz des DRK Oberhavel kam mit einem so genannten "KTW-B" zum Schutz der Einsatzkräfte vor Ort, da es mit über 35°C zusätzlich zum Brand eine enorme körperliche Belastung für die Kameraden darstellte, um dann im Falle medizinischer Probleme bei den Einsatzkräften schnell eingreifen zu können.
Wegen der enormen Hitzebelastung wurde das Trinkwasser gleich kistenweise von der Feuerwehr Organisiert und zur Einsatzstelle gebracht. Bei über 35 grad im schatten, ist das ein extrem kräftezehrender Einsatz für alle Einsatzkräfte, sodass die Kameraden ausreichend trinken müssen, so der Einsatzleiter Lars Herrmann auf Nachfrage.
Die Löscharbeiten wurden zusätzlich dadurch erschwert, dass es sich bei dem Gelände um eine Munitionsverdachtsfläche handelt. "Dort muss genau geprüft werden, wo die Einsatzkräfte ohne Eigengefährdung eingesetzt werden können", erklärte der Einsatzleiter.
Die Einsatzkräfte haben unter schwierigsten Bedingungen Großartiges geleistet und Schlimmeres verhindert.
Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung
Die Polizei hat eine Anzeige wegen fahrlässiger Brandstiftung aufgenommen. Der entstandene Schaden wird auf etwa 40.000 Euro geschätzt.